sirene 2022: KABBALA - Und nun war es in der Mitte der Nacht

Oratorium in hebräischer Sprache von René Clemencic (1992). Von Planeten, Galaxien und Sternen
sirene Operntheater und Planetarium Wien in Kooperation mit der ÖGZM bei Wien Modern 35 | mica | Wikipedia

Generalprobe 30. Oktober 2022, Premiere 31. Oktober 2022
Vorstellungen 04., 08., 11., 13., 17., 19. November 2022
Vorstellungen 12., 14., 24., 25. Jänner 2023, jeweils 20 Uhr

DIE WIENER VOLKSHOCHSCHULEN - Bildungsblog: KABBALA | ORF - Zeit im Bild
Alle Projektionen im Planetarium wurden eigens für diese Produktion angefertigt.

Mit sehr herzlichem Dank an Edda Clemencic und Jan Kolar

René Clemencic hat seine Kabbala 1992 für das legendäre zweite Mittelfest in Cividale del Friuli komponiert. Das Oratorium zählte damals zu den herausragenden Produktionen. Kabbala oder Die vertauschten Schlüssel zu den 600.000 Gemächern des Schlosses ist für fünf Gesangssolisten – zwei Countertenöre, zwei Tenöre und einen Bassbariton sowie sechs Instrumentalisten (Trompete, drei Posaunen und zwei Schlagwerker) geschrieben und basiert auf einem Text in hebräischer Sprache. Das hebräische Wort Kabbala bedeutet wörtlich „Überlieferung“. Sie ist das Fundament der jüdischen Mystik. In ihrer tiefsten Tiefe geht sie über alles spezifisch Jüdische hinaus und spricht vom Menschen und seinem Weg durch Zeiten und Welten, seinem Ausgesetztsein, seiner Gottesferne, der Entfernung vom eigenen Selbst und seiner Rückkehr ins himmlische Jerusalem.

René Clemencic ist am 8. März 2022 im Alter von 94 Jahren verstorben. Er war Komponist, Dirigent, Flötenvirtuose, Gründer und Leiter des Clemencic Consort, Musikwissenschaftler und Schriftsteller, gelernter Philosoph sowie Sammler von emblematischen Büchern und Skulpturen. Er gab weltweit Konzerte und erhielt zahlreiche internationale Preise. In seinen Kompositionen geht es ihm in erster Linie um Klangsymbolik, wobei er Klänge und Klangkomplexe als akustische Zeichen und Chiffren für innere Erlebnisse und Erfahrungen einsetzt. Immer folgt er konsequent seinem eigenen Duktus, unverwechselbar archaisch und darin zugleich sehr modern. Ihm geht es weniger um Ästhetik als um unmittelbare klangliche Wirkung. Die Begleitung der Singstimmen ist abwechslungsreich und phantasievoll gestaltet. Besonders die Posaunen in den tiefen Lagen sind ein wirkungsvoller Kontrast zur Tenorlage der hohen Männerstimmen. Das umfangreiche Schlagzeugarsenal kommt äusserst differenziert zum Einsatz.

Das optomechanische Universarium Modell IX von Carl Zeiss Jena im Wiener Planetarium ist der modernste Sternenprojektor der Welt. Der Sternenhimmel wird täuschend echt mit Faseroptik-Projektionssystemen abgebildet. Dadurch können hohe Helligkeit und kleine Abbildungsdurchmesser der Sterne erreicht werden. Auf Grund der verwendeten Bogenlampen zeigt uns das Universarium die Sterne in ihrer echten Farbe, sei es weiß, rot wie Beteigeuze oder auch blau wie Rigel, beide im Sternbild Orion.

Es werden über 9000 Sterne abgebildet. Also genau die Anzahl, die das menschliche Auge unter besten Bedingungen sehen kann. Mit Hilfe der Szintillationseinrichtung wird außerdem das in der Natur auftretende Funkeln der Sterne täuschend echt reproduziert.

Das Universarium projeziert überdies  auch die Sternbildfiguren, die Milchstrasse, Sternenhaufen, Galaxien und Nebel in absoluter Detailtreue. Zu didaktischen Zwecken ist der Sternenprojektor auch in der Lage, den Himmelsäquator, die Ekliptik, die Himmelspole, Grosskreise wie den Meridian oder Vertikal und vieles mehr darzustellen.

In Zusammenarbeit laden die Teams des Wiener Planetariums und des sirene Operntheaters zu einer phantastischen Reise durch das Universum.

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