Kurier, 19. November 2004, Peter Jarolin

Viel mehr als nur Miniaturen

Die Vorgaben waren klar; das Ergebnis überzeugt: Sieben Autoren sollten Kurztexte schreiben, sieben Komponisten wurden vom sirene Operntheater (bei vorgegebenem Personal und Instrumentarium) zur Vertonung der Libretti eingeladen. Das Resultat: "Sieben Operellen", wie sie stilistisch nicht unterschiedlicher sein könnten in einer vorbildlichen, geistreichen Inszenierung von Kristine Tornquist. Noch zweimal (19., 20.11.) ist diese Koproduktion mit dem Tiroler Landestheater im Jugendstiltheater auf der Baumgartner Höhe zu sehen.

Ein Mann, eine Frau, ein Zwerg, ein Dieb sowie der französicshe Schriftsteller und Philosoph Voltaire sind die Figuren aller surrealen Miniaturen, denen Walter Vogelweider auf der Bühne einen aufklappbaren Kubus als stimmige Heimat verordnet. Das kompositorische und interpretatorische Niveau ist hoch. Herrlich vor allem: Kurt Schwertsiks "Schlaf der Gerechten" (Text: Tornquist), Wolfram Wagners "Stretta" (Friederike Mayröcker) oder "Die vertauschten Köpfe" (Radek Knapp) von Christof Dienz.

Sehr fein!

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