Eric Zeisl

Zeisl, Eric

Komponist.

Erich Zeisl (* 18. Mai 1905 in Wien; † 18. Februar 1959 in Los Angeles) war ein österreichischer Komponist und Musikpädagoge jüdischer Herkunft.

Geboren als Sohn eines Wiener Kaffeehausbesitzers erhielt er trotz des anfänglichen Widerstandes seiner Eltern gegenüber seinen musikalischen Neigungen 14-jährig privaten Musikunterricht. Später setzte er seine Ausbildung an der Wiener Musikakademie fort; seine Lehrer hier waren Joseph Marx sowie Hugo Kauder. In diese Zeit fiel auch seine erste Liedersammlung.

Nach Beendigung seiner Ausbildung wirkte er anfangs als Lehrer für Klavier. Parallel dazu komponierte er; erste Erfolge als Komponist ließen allerdings auf sich warten. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich emigrierte Zeisl 1938 nach Paris, später ließ er sich in den USA nieder. In Hollywood schrieb er einige Auftragswerke für Filmproduktionen; der Erfolg als Komponist blieb ihm jedoch versagt. Er übernahm daher verschiedene Stellungen als Lehrer für Musik, erst an der Southern California Music School, später am City College in Los Angeles.

Von seiner 1923-1924 entstandenen Suite für Klaviertrio op. 8 erstreckt sich der Bogen bis hin zum Trio für Flöte, Viola und Harfe, das er zwei Jahre vor seinem Tode schrieb. Auffallend ist, dass der Komponist nur eine geringe kompositorische Entwicklung durchgemacht hat. Allenfalls läss sich im Spätwerk, dem auch das Streichquartett Nr. 2 (1952/53) zuzurechnen ist, ein verstärktes kontrapunktisches Interesse feststellten. Seine Werke legen Zeugnis ab von einer handwerklichen Versiertheit. Und es ist der durchaus eigenständige, oft schwermütig-resignative Tonfall, der ihnen Eigenständigkeit verleiht.

Sein kompositorisches Schaffen umfasst hauptsächlich Lieder, deren Zahl in die Hunderte geht, Ballette, Kammermusik sowie Chormusik und Opern. In der Weiterentwicklung des Kunstliedes sah er sich vor allem in der Tradition von Beethoven, Franz Schubert und Hugo Wolf. Als bekannteste Interpreten seiner Lieder sind Hans Duhan, Alexander Kipnis sowie Tatjana Menotti anzusehen.

Eine anlässlich des Zeisl-Jahres 2005 erschienene Biografie „Fremd bin ich ausgezogen.“ von Karin Wagner gibt Aufschluss über sein Leben und Wirken. Unter anderem wird widerlegt, dass Zeisl in den 1930er Jahren den Österreichischen Staatspreis erhalten habe.

Eric Zeisl