Grigori Samuilowitsch Frid

Frid, Grigori

Komponist.

Der am 22. September 1915 in St. Petersburg geborene Komponist war Sohn eines Literatur-journalisten und einer Pianistin, die wegen des Bürgerkrieges immer wieder auf der Flucht war und sich in verschiedenen russischen Städten angesiedelt hat. Im Jahr 1927 machte sich die Familie sogar auf nach Sibirien, wohin der Vater verbannt war. Ein Großteil von Grigori Frids Angehörigen kam unter Stalins Schreckensherrschaft ums Leben. Nach der Übersiedlung nach Moskau beendete Frid 1935 sein in Irkutsk begonnenes Musikstudium am Konservatorium in der Kompositionsklasse von G. Litinskij und V. Schebalin. Von 1936 bis 1939 unterrichtete er dort Musiktheorie und von 1947 bis 1961 an der Musikschule des Konservatoriums Komposition. Gleichzeitig arbeitete er als Komponist beim Rundfunk. Im Krieg war Frid in Musikcorps an der Front und als Sanitäter beschäftigt.

Seit seiner Gründung 1965 organisierte und leitete er den Moskauer Jugend-Musik-Klub, in dem regelmäßig Seminare und Konzerte stattfinden. Hier wurden häufig inoffiziell neue Werke von Sofia Gubaidulina, Edison Denissow und Alfred Schnittke vorgestellt.

Frid ist Verdienter Kunstschaffender (1986) und Moskau-Preisträger (1996).

Er hat sich auch als Maler und Schriftsteller einen Namen gemacht.

Grigori Frid verstarb am 22. September 2012, seinem 97. Geburtstag, in Moskau.

Grigori Frid hat Anne Franks Tagebuch als ein bleibend aktuelles, philosophisches und zutiefst ethisches Werk charakterisiert. Freiheit und Würde des Menschen, der Vorrang des Geistes vor dem Körper und des Bewusstseins vor der Materie, die Einsamkeit der Jugend, die ihre Positionen verteidigen muss, zu einer Zeit, in der alle Ideale Schiffbruch erleiden, wo die Menschen an der Wahrheit und der Gerechtigkeit zweifeln, und schließlich auch das Wesen des Menschen, dessen eigentliche Natur erst im Verhalten in konkreten Situationen zutage tritt.

Das Wichtigste war, kein Wort am Text zu ändern, nichts hinzuzudenken, aber auch die Montage der Episoden die Dramaturgie aufzubauen. So begierig war ich darauf, diese Musik zu machen, dass ich am Abend, an dem ich die erste Libretto-Seite fertig hatte, sofort die Noten dazu geschrieben habe.

Grigori Frid