Tiroler Tageszeitung, 02.11.2016

Drei Mal Spital: Premierentrias in der Wiener Kammeroper

Wien (APA) - Drei Mal entführt das sirene Operntheater ab Donnerstag sein Wiener Publikum ins Spital. Die Truppe rund um die beiden Musiktheatermacher Jury Everhartz und Kristine Tornquist entwirft mit einer Premieren-Trilogie aus drei Kurzopern in der Wiener Kammeroper in eine Welt, in der die musikalische Aufarbeitung von medizinisch-philosophischen Fragen im Zentrum steht.

Den Auftakt macht am 3. November das Stück „Hybris“ des in Wien lebenden, tschechischen Komponisten Šimon Voseček. Wie die anderen beiden Werke auf einem Libretto von Tornquist beruhend, handelt „Hybris“ von der komplexen Beziehung zwischen einem reichen Bauunternehmer und seinem armen Leberspender.

Am 14. November folgt die Uraufführung von „Nemesis“, für dessen Partitur Komponist Hannes Löschel verantwortlich zeichnet. Im Zentrum steht hier die Geschichte eines Komapatienten, der wider Erwarten ins Leben zurückgeholt wird, sich aber nach dem Tod sehnt.

Den Premierenreigen beschließt am 25. November Christof Dienz‘Soma“. Der gebürtige Innsbrucker hat Tornquists Geschichte um die Konflikte zwischen Ärzten und Patienten in einer Notfallambulanz vertont.

Mit den drei Musiktheaterwerken handelt das sirene Operntheater die Grundfragen nach Tod und einem lebenswerten Leben, nach sozialer Gerechtigkeit im Medizinbetrieb oder dem Wert des menschlichen Lebens an sich ab, wobei Librettistin Kristine Tornquist auch selbst inszeniert.

Für die musikalische Leitung des zwölfköpfigen Orchesters sind François-Pierre Descamps und sirene-Coleiter Jury Everhartz verpflichtet.

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