Soma

Libretto. Kristine Tornquist
Musik. Christof Dienz

Die ersten Patienten dieses Tages in der Notfallsambulanz sind das Paar Maria und Josef Winter. Doch eine Dame drängt sich vor. Die Aufzählung ihrer Symptome lässt den Oberarzt sofort die Hypochonderin erkennen, er übergibt sie zur Behandlung an den unerfahrenen und überforderten Turnusarzt. Die ehrgeizige Kollegin Dr. Bandura redet ihm ein, eine teure Computertomographie der Patientin zu machen - denn die Forscherin braucht bestimmte Aufnahmen für ihre Studie. Sie nützt die Gelegenheit und legt sich selbst und einen dritten Patienten auch noch in die Röhre.

Auf einem CT-Bild ist ein Tumor zu sehen, die anderen zeigen unauffällige, gesunde Gehirne. Im Gegensatz zum Turnusarzt, der sich fürchtet, die schlechte Nachricht zu überbringen, ist die Forscherin entzückt, denn es scheint sich genau um die Tumorart zu handeln, die sie erforscht. Sie übernimmt die unangenehme Aufgabe, die Patientin aufzuklären. Kaffeepause, die Tür zum Bereitschaftsraum wird geschlossen. Die Ärzte schimpfen über die Patienten. Und im Warteraum schimpfen die Patienten über die Ärzte, die sich nicht genug Zeit nehmen.

Nach der Pause muss der Ehemann der leidenden Patientin eingestehen, dass seine Frau nicht versichert ist. Triumphierend verweist die Schwester ihn wieder auf den Warteplatz. Bei der Vorbereitung zur Überweisung für die Tumorpatientin entdeckt der Turnusarzt den Fehler: die beiden CT-Bilder der Patientin und seiner Kollegin sind vertauscht - der Tumor ist im Kopf der Ärztin. Der nächste Patient wird ins Untersuchungszimmer hereingerufen - doch keiner kommt. Im Wartezimmer hat inzwischen Frau Winter unter tatkräftiger Hilfe anderer Notfallpatienten ihr Kind geboren. Weder das Leben noch der Tod lassen sich aufhalten.

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