Fidelio, 15.08.2011, Redaktion | ORF (Volksgruppen), 15.08.2011

Zeitgenössische Oper im Schlosstheater Schönbrunn

Die Uraufführung fand am Dienstagabend in Maria Theresias barockem Schlosstheater in Schönbrunn statt: Wolfram Wagner schrieb die Musik zu "Türkenkind", das Stück wird von der Internationalen Sommerakademie Prag-Wien-Budapest in Koproduktion aufgeführt mit dem achten Opernhaus der österreichischen Hauptstadt, dem sirene Operntheater.

Das Thema des Stücks ist eng mit der österreichischen Kaiserin und ungarischen Königin verbunden. Seine Figuren sind echte historische Figuren, mit Ausnahme der beiden Engel Asael und Raphael. Kristine Tornquist schrieb das Libretto für die Kammeroper nach dem Roman von Irène Montjoye. Die Geschichte beginnt mit den Erinnerungen der Heldin des Romans, der reichen Witwe Anna Maria Königin. Er reflektiert über ihre langen Reisen zwischen verschiedenen Kulturen und Ländern, von Konstantinopel bis Wien, und wie sie von einer türkischen Sklavin am Ende das Adoptivkind von Maria Theresia wurde – sie, das türkische Kind. Das Stück zeigt eine wehrlose Frau, die anfällig für Politik und Religion ist und der im Notfall von zwei Engeln, Asael und Rafael, geholfen wird. Das Kammerorchester von Wolfram Wagner wird musikalisch ergänzt durch ein Oud, die traditionelle arabische Laute, gespielt von Asim Al-Chalabi. Anna Maria wird von Nina Plangg gespielt.

Anna Maria, die zwischen 1732 und 1803 lebte, wurde von Johann von Mohrenheim, dem Botschafter von Konstantinopel, nach Wien gebracht und als Adoptivkind der Kaiserin anerkannt. Sie heiratete Johann von Mohrenheim, ihr Sohn Joseph von Mohrenheim war ein angesehener Arzt. 1784 heiratete sie zum zweiten Mal den Kammerdirektor Mihály Kerskényi (1755-1822).

Das sirene Operntheater wurde 1998 von Jury Everhartz und Kristine Tornquist, die die Vorstellung inszeniert hat, gegründet. Einer ihrer Stützpunkte ist das Jugendstiltheater, das sich im Otto Wagner-Spital am Steinhof in Wien befindet. Außerdem waren sie Gäste am Tiroler Landestheater und bei der Zagreber Musikbiennale.

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