Genia oder das Lächeln der Maschine

Genia oder Das Lächeln der Maschine: Programmheft (web)

08./10. März 2020. Oper in zwei Akten, Musik: Tscho Theissing (ThadW), Libretto: Kristine Tornquist (ThadW), Dirigent: George Jackson, Inszenierung: Kateryna Sokolova und Christoph Zauner, Bühne: Erich Uiberlacker, Kostüm: Alexandra Burgstaller, Licht: Franz Tscheck. Beethoven: Kristján Jóhannesson, Elise: Jenna Siladie, Johann Nepomuk Mälzel: Ivan Zinoviev, Leonhard Mälzel: Quentin Desgeorges, Anton Schindler: Johannes Bamberger, Genia: Ilona Revolskaya. Wiener KammerOrchester, Leitung: Christian Buchmann. Studienleitung: Elizabete Sirante, Assistenz: Wladimir Koshinow, Hospitanz: Linda Paula Keider, Inspizienz: Alexander Chatzetryphon, Kostümassistenz: Sarah Hofer, Sprachcoach: Günther Strahlegger, Übertitel: Marie Theissing & Andrija Repoc, Video: Werner Hlavka, Technische Leitung: Veronika Leitl. | Video 1. Akt | Video 2. Akt

Eine Produktion des Theaters an der Wien in der Kammeroper | Wiener KammerOrchester

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Ludwig van Beethoven wohnt der Probe einer seiner Sinfonien bei, um ihn herum scharwenzelt unermüdlich sein Sekretär Anton Schindler. Jedes Wort des Meisters wird von ihm in einem Notizbuch für die Nachwelt festgehalten. Aktuell ist Beethoven mit der Probe sehr unzufrieden, seine Vorstellungen über die Frage, wie schnell nun ein Allegro zu sein habe und ab wann es ein Prestissimo wäre, differieren extrem von denen des Orchesters.

Seinem Ärger über die ihn umgebende Inkompetenz macht der Komponist in allgemeinen Sentenzen über die Kunst Luft, Schindler schreibt eifrig mit. Wie auf Stichwort erscheint die Lösung des Tempoproblems in Gestalt der Erfinder Johann und Leonhard Mälzel. Beethoven glaubt an eine positive Entwicklung der Zukunft durch Kunst, die Mälzels glauben an die Technik.

Die beiden Sphären tangieren sich in ihrer neuesten Arbeit: Sie präsentieren Beethoven eine Takt-Maschine, die unbeirrbar objektiv einen festen Takt vorgeben kann und damit alle Streitigkeiten zwischen Orchester und Komponist ein für allemal erledigen soll – sie nennen es „Metronom“.

Beethoven interessiert sich jedoch mehr für die begabte Assistentin der Mälzels, Elise. Die junge Technikerin erklärt die Funktionsweise des Metronoms, und sofort ist der sonst abweisende Komponist in sie verliebt. Schindler schreibt mit. Elise ist ihrerseits fasziniert von dem kauzigen Genie.

Leonhard Mälzel sieht diese Entwicklung mit Missmut, wollte er doch selbst Elise heiraten. Nichtsdestotrotz planen die Mälzels eine lukrative Zusammenarbeit mit Beethoven und entwickeln dafür ein mechanisches Orchester mit 259 Instrumenten, das Panharmonicum. Elise füttert es mit der Partitur von Wellingtons Sieg.

Mit einer Ohrenbrille versehen lauscht Beethoven seiner Komposition, während Elise das Panharmonium virtuos regelt, aber nach der Vorführung geraten Komponist und Erfinder in Streit über den Besitz der Partitur. Elise will nun für ihren bewunderten Ludwig ein besonderes Werk erfinden, das Technik und Kunst vereint. Leonhards Eifersucht steigt.

Sieben Monate arbeitet Elise an ihrem Geschenk, nicht ahnend, dass sie sich damit eine mächtige Konkurrenz erschafft und die Musikgeschichte nachhaltig beeinflussen wird…