sempre vita, 18. Mai 2015, Veronika Holzinger

Gilgamesch – Ein szenisches Oratorium

Seit seiner Wiederentdeckung vor kaum hundert Jahren hat der mesopotamische Gilgamesch Künstler wie Canetti oder Rilke begeistert und inspiriert.

Die Themen, die behandelt werden, machen dieses Epos zu einem ewig aktuellen, universell gültigen Stoff.

In seiner neuen Produktion „Gilgamesch – Ein szenisches Oratorium“ nimmt sich das sirene Operntheater des Themas an präsentiert an sechs Abenden in der Expedithalle der ehemaligen Ankerbrotfabrik Wien eine Inszenierung von Kristine Tornquist.

In der Inszenierung wird versucht, die Entwicklungsgeschichte eines universellen Ich und einer fernen Kultur von vor mehr als 5000 Jahren zu verbinden und dem großen Thema gerecht zu werden.

Mit der eigenen musikalischen Sprache des als Pionier der Alten Musik bekannten René Clemencic und dem Libretto von Kristine Tornquist, die eine texttreue Bearbeitung des immer noch nicht vollständig vorliegenden Epos, ergänzt durch sumerische und akkadische Mythen und Texte, wird versucht, durch unsere Erinnerung und Weitererzählung des Epos' Gilgameschs Unsterblichkeit zu erhalten.

Im Rahmen der Uraufführung werden sieben Künstlerinnen und Künstler eingeladen, Guckkästen oder Dioramen zu gestalten, die sich mit den im Epos behandelten Begriffen Ferne und Vergangenheit, Erinnerung und Tod beschäftigen.

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