mica music austria, 31.10.2017, Vorbericht WIEN MODERN 2017

Bilder im Kopf: Die Reise, ab 6. November

Das sirene operntheater spielt „Die Reise“ von Jean Barraqué im Mondschein, dem ehemaligen k. u. k. Post- und Telegraphenamt in der Zollergasse. Das sind vor Kurzem wiederentdeckte, lange verschollene Schauspielmusiken zu Theaterminiaturen von Jean Thibaudeau aus den Jahren 1958/59, die dem absurden Theater nahestehen. Sie wurden von dem Schüler von Jean Langlais und Olivier Messiaen, der 1973 mit nur 45 Jahren starb, zurückgehalten und blieben unveröffentlicht.

Diese assoziationsreichen Musiken werfen ein ganz neues Licht auf die immanente Bildhaftigkeit serieller Musik und widersprechen dem Klischee der Abstraktheit, das der Nachkriegsavantgarde gelegentlich zu Unrecht anhaftet.

„Rekonstruktion von Text und Musik, die in Tranchen kamen, war eine Abenteuerreise für sich“, erzählen die Produzenten von sirene, darunter die Regisseurin Helga Utz. In den Szenen der „Reise“ entstehen Assoziationsketten und Bilder, die sich auflösen, bevor sie deutlich werden.

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