Der Neue Merker 12/2013, Hans Peter Nowak

Wien Modern, Palais Kabelwerk 15.11.2013: "GATES" (Kurzopern)

Zweimal vier Kurzopern waren der Lilith zur Eröffnung von "Wien Modern" leider nicht ebenbürtig. Es lag nicht an den bemühten Ausführenden. Im 1. Teil fand ich die ständigen Textwiederholungen auch eher einem Kabarett als einer (Kurz-) Oper angemessen.

Hier war das Stück "Inventur", komponiert auf ein Libretto von Brigitta Falkner von Fernando Riederer, für mich eindeutiger Sieger. Theresa Dlouhy (Sopran) und Johann Leutgeb (Bariton) konnten brillieren. Es geht um Einwohner in Büchern, wie Bücherläuse. In den anderen Stücken im 1. Teil waren noch Richard Klein, Clemens Kölbl und Ingrid Habermann als Sänger und Darsteller tätig. Das Ensemble Platypus spielte unter der animierten Leitung von François-Pierre Descamps. Die Regie führte Kristine Tornquist vom sirene Operntheater. Von dort haben wir aber schon häufig bessere Musik und Sujets gehört.

Im 2. Teil, betreut von progetto semiserio, waren die beiden ersten Stücke interessant. "Seelentore" von Jörg Ulrich Krah, Libretto von Susanne Felicitas Wolf, spielt auf einem Bahnhof und drei Menschen erzählen von ihren Befindlichkeiten: Levent Bakirci (Bariton), Ingrid Habermann (Sopran) und Paul Schweinester (Tenor).

Im besten Stück des Abends, "Wärme", wird eine Japanerin in Europa geschildert. Ich musste auch an Butterfly denken. Kaoko Amano gestaltet eine wunderbare Szene. Konzept, Text und Komposition sind Tamara Friebel zu danken. Ein Blüten-Hintergrund wird eingespielt.

Mit der Beschreibung der übrigen Stücke will ich mich nicht noch einmal unnütz ärgern.

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