Alexander Wagendristel

Komponist.
Alexander Wagendristel wurde am 23. März 1965 in Wien geboren, wo er heute auch lebt. Er ist Komponist und Flötist. Von 1974 bis 1980 erhielt er Flötenunterricht an der Franz-Schmidt-Musikschule in Perchtoldsdorf. Anschließend studierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo er Flöte bei Werner Tripp sowie Komposition bei Friedrich Neumann, Heinrich Gattermeyer und Erich Urbanner lernte. 1988 nahm er an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil, wo er von Größen wie Helmut Lachenmann und Wolfgang Rihm inspiriert wurde.
Seine Karriere als Flötist begann 1987, als er Mitglied des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien wurde. 1988 gründete er mit Lukas Ligeti, Christian Minkowitsch und Friedrich Neubarth die Improvisationsgruppe Things of NowNow, die bis 1992 aktiv war. 2002 war er Mitbegründer des Ensembles reconsil, das sich der Aufführung zeitgenössischer Musik widmet.
Wagendristels Kompositionen zeichnen sich durch eine rhythmische Vielschichtigkeit und eine innovative Klangsprache aus. Sein Stil entwickelte sich über mehrere Phasen hinweg, von einer konservativen Frühphase bis hin zu einer einzigartigen musikalischen Sprache, die Elemente wie Heterophonie, Mikropolyphonie und Mikrotonalität integriert.
1997 wurde seine Kurzoper The very first soap opera beim Kompositionswettbewerb der Neuköllner Oper in Berlin preisgekrönt. Mit dem sirene Operntheater feierte er 2020 einen grossen Erfolg mit der Uraufführung seiner abendfüllenden Oper Ewiger Frieden.
Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Flötist hat Wagendristel auch als Arrangeur und Musical-Komponist gearbeitet. Seine Werke umfassen Opern, Orchesterstücke, Kammermusik und Solowerke. Zu seinen Auszeichnungen zählen der Förderungspreis der Stadt Wien, der Theodor-Körner-Preis und das Staatsstipendium für Komposition der Republik Österreich.