Akos Banlaky

© Erwin Pavlicek
Komponist und Sänger.
Ákos Banlaky wurde am 29. Januar 1966 in Mosonmagyaróvár, Ungarn, geboren und ist ein österreichischer Komponist und Basssänger, der sich vor allem auf zeitgenössische Musik spezialisiert hat. Nach seiner frühen musikalischen Ausbildung in Ungarn zog er 1991 nach Wien, wo er sein Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst absolvierte. Unter der Leitung von Kurt Schwertsik entwickelte Banlaky seinen eigenen Stil und schloss sein Studium 1998 mit Auszeichnung ab.
Als Komponist hat er sich in der europäischen Musikszene etabliert und zahlreiche Opern, Kammermusikwerke und Orchesterstücke geschrieben. Besonders bekannt ist er für seine Opern „Schock“, „Under Milk Wood“ und „Prinz, Held und Füchsin“, die vom sirene Operntheater Wien und dem Tiroler Landestheater Innsbruck aufgeführt wurden.
Sein musikalischer Stil zeichnet sich durch schwebende Tonalität, die Nutzung von Messiaenschen Modi sowie die Verbindung strenger Formen mit Volksmusik aus unterschiedlichen Kulturen aus. Banlaky unternahm ethnomusikologische Forschungsreisen nach Kamerun, Venezuela, Äthiopien und Iran, um verschiedene musikalische Traditionen zu studieren und in seine Werke zu integrieren.
Neben seiner kompositorischen Arbeit engagiert er sich aktiv für die Förderung zeitgenössischer Musik. Er gründete die Musikergruppe „-tonWerk-“ und organisierte Konzertreihen wie „Musik und Natur“ im Naturhistorischen Museum Wien. Für seine Leistungen erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter das Arbeitsstipendium des Theodor-Körner-Fonds und die Kompositionsförderung des österreichischen Bundeskanzleramts. Banlaky ist eine wichtige Stimme in der österreichischen Musiklandschaft und arbeitet kontinuierlich an neuen Werken für Oper, Kammermusik und Orchester.
Die theoretische Grundlage meines Komponierens könnte man mit einem Begriff andeuten: Enharmonie. Eine Scheintonalität, die nicht auf den klassischen Tonarten, vielmehr auf Modi, unter vielen auf den von Messiaen systematisierten „Modi mit beschränkten Transpositionsmöglichkeiten“ basiert. Ob dieses schwebende System chromatisch verdichtet oder diatonisch aufgelockert wird, entscheidet wiederum die konkrete Situation: für Vokalmusik, zB. für eine von einem Laienchor im Auftrag gegebene Messe, schreibt man naturgemäß anders, als für Orchester oder Kammermusik. Das ist Handwerk, ein zweites prägendes Element in meinem Schaffen: nämlich ein ständiges Berücksichtigen der Machbarkeit, ein Balanceakt zwischen den praktischen Erfordernissen des Musikbetriebes und dem subjektiven Ausdruckswillen. Dazu gehört ein strenger Formwille: beinahe alle meine Instrumentalwerke werden aus kurzen Themen durch motivische Arbeit entlang neuinterpretierten klassischen Formen entwickelt. Ein Schwerpunkt in meinem Werk liegt auf Vokalmusik, nicht nur, weil ich meinem Brotberuf nach Sänger bin, und ich dieses Gebiet also von Opernhaus bis Sololied, von Kirchenmusik bis solistische Ensembles von Innen kenne; aber die Vokalmusik begleitet meine ganze bisherige künstlerische Laufbahn, von der op. 1 (Fünf Rilke-Lieder) bis zu der 2022 uraufgeführten 15. Liedphantasie op. 75.